Mit 25.000 Zuschauern war die Arena am Freitagabend beim 1:2 (1:1) des FC Schalke 04 gegen den Karlsruher SC Corona-ausverkauft. Die Fans waren gekommen, um nach den beiden Siegen gegen Fortuna Düsseldorf und beim SC Paderborn den dritten Dreier in Folge zu feiern und zu sehen, wie ihr S04 Kurs Richtung Aufstiegsränge nimmt. Am Ende gingen sie um eine Enttäuschung reicher, nach Hause.
Während sie das Schiedsrichtergespann um Christoph Günsch nach dem nach Videobeweis nicht gegebenen Kopfballtreffer von Marcin Kaminski und der Roten Karte gegen Victor Palsson mit einem gellenden Pfeifkonzert und einer Bierbecherdusche in die Kabinen schickten, verabschiedeten die Fans in der Nordkurve ihr Team mit Applaus und Anfeuerungsrufen. Das ging auch Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis nahe, der sich deshalb nach dem Spiel ausdrücklich bei den S04-Fans bedankte. „Das war fantastisch, wirklich fantastisch. Ich kann mich da gar nicht oft genug bedanken für die Unterstützung. Auch nach dem Spiel haben sie den Spielern noch mal applaudiert. Sie haben uns auch nach dem 1:2 immer weiter nach vorne gepusht“, sagte Grammozis.
Seine Kurzanalyse: „Wir waren nicht so 100 Prozent gallig und geil auf das Spiel, wie wir es in den letzten beiden Spielen waren. Mit 99,9, 99,5 oder 99 Prozent wird es in der 2. Liga schwer werden“, erklärte der S04-Coach. „Das ist ein Prozess, das ist ein langer Weg. Die Jungs müssen das auch erstmal wissen. In der 2. Liga hast du nicht die Zeit. In der 1. Liga da hast du ein bisschen mehr Zeit, weil dir die Mannschaften zwischendurch auch mal eine Ruhepause gönnen, um dann auch ein bisschen taktischer zu agieren und dann wieder das Tempo anzuziehen. Aber 2. Liga ist halt 90 Minuten: „Gib` ihm“. Und das müssen wir noch mehr reinbekommen.“
Zudem hätten seine Spieler zu oft die falschen Entscheidungen getroffen, zum Beispiel das Dribbling gesucht oder sind in die Mitte gezogen, statt nach außen und in die Tiefe zu gehen. Rodrigo Zalazar und Darko Churlinov hätten sich mitunter auch zu spät vom Ball getrennt.
Aber 2. Liga ist halt 90 Minuten: „Gib` ihm“. Und das müssen wir noch mehr reinbekommen.
Dimitrios Grammozis
Grammozis weiter: „Mir tut das einfach sehr leid. Und ich sage es auch den Jungs immer wieder: Unsere erste Aufgabe ist es, unseren Fans wieder ein bisschen Stolz und Würde und wieder das Gefühl zurückzugeben, dass sie Bock haben, sich auf Schalke ein Spiel anzuschauen.“
Gegen Karlsruhe gab es im vierten Heimspiel in der 2. Liga bereits die zweite Niederlage. Dazu kommt ein Unentschieden gegen Aue und bislang nur ein Heimsieg. Und das trotz der bislang herausragenden und geduldigen Unterstützung der Fans. „Und dann tut es mir umso mehr weh, wenn wir zuhause verlieren. Wenn wir auswärts verlieren, bin ich natürlich auch sauer. Aber wenn wir zu Hause verlieren, dann ist das wirklich noch bitterer und deftiger für mich. Und deshalb müssen wir da schleunigst rauskommen, um endlich zu Hause mal die Heimmacht zu sein, die wir uns vorstellen“, fordert Grammozis.